Zertifizierungen

Alles was du zur ISO 22000 Zertifizierung (Lebensmittelsicherheit) wissen musst

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ISO 22000

Sowohl nationale als auch internationale Anerkennung findet die ISO 22000 Zertifizierung in Sachen Lebensmittelsicherheit. Die erste Version trat im Jahr 2005 in Kraft. Ein Update dieser Zertifizierung erfolgte dann 2018. Was du alles über die ISO 22000 wissen musst wird im Folgenden aufgeklärt.

Wichtig ist es zu wissen, wen diese Möglichkeit der Zertifizierung betrifft. Denn nicht nur der Herstellungsbetrieb ist bei der ISO 22000 Zertifizierung gefragt. Es geht außerdem um

  • den Erzeuger selbst, beispielsweise ein Landwirt, der Gemüse oder Schlachtvieh verkauft.
  • den Schlachter oder den Betrieb, der z.B. Gemüse veredelt.
  • den Lieferanten, der die Lebensmittel zum Handel bringt.
  • eventuelle Schädlingsbekämpfer beim Erzeuger, verarbeitenden Betrieb oder Lieferanten.
  • den Handel, der die Lebensmittel veräußert.

Was bedeutet ISO 22000?

Generell findet die ISO 22000 Zertifizierung Anwendung in der Lebensmittelindustrie. Sie konzentriert sich auf alle Fragen der Lebensmittelsicherheit, beginnend bei den Erzeugern über die Zulieferer und den Industriezweigen, die für die Verarbeitung zuständig sind. Dabei ersetzt diese Zertifizierung Mehrfachverfahren bei Zertifizierungen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Das Siegel sorgt für mehr Anerkennung, Akzeptanz und Vertrauen.

Die Wortbedeutung ist schnell erklärt. ISO steht für die Internationale Organisation für Normung. Diese Vereinigung entwickelt Standards, die eine international einheitliche Verfahrensweise sicherstellt. In der ISO 22000 werden HACCP, Systemmanagement, interaktive Kommunikation, Präventivprogramme sowie die gesamte Lieferkette auf den Prüfstand gestellt. Auch Prozesse der Validierung und deren Aktualisierung werden unter die Lupe genommen.

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Wer braucht ISO 22000?

Generell kann jeder lebensmittelverarbeitende Betrieb eine Zertifizierung nach ISO 22000 durchführen lassen. Entsprechende Anbieter dafür sind beispielsweise der TÜV oder die DQS. Besonders wichtig wird dieses Zertifikat für die Hersteller von Lebensmittelhalberzeugnissen und solchen Unternehmen, die an eine Belieferung von großen Unternehmen im Lebensmittelbereich denken. Viele namhafte Ketten im Bereich Fast Food setzen klar definierte Standards voraus. Doch auch nationale Marken wünschen sich die ISO 22000 Zertifizierung, um sichergehen zu können, dass gewisse Abläufe im Gesamtbetrieb standardisiert sind.

Letztlich legt diese Zertifizierung die Basis für eine mögliche Zusammenarbeit. Sie schafft Vertrauen und legt dar, dass ein Lieferant seine Unternehmensabläufe einer regelmäßig wiederkehrenden Prüfung unterzieht, um die notwendige Transparenz für andere Geschäftspartner zu bieten.

Was bringt eine ISO 22000 Zertifizierung?

Vordergründig ist dieses Verfahren eine Art Türöffner in die Welt des standardisierten Lebensmittelhandels. Mittlerweile herrscht in jedem Unternehmen auf dem internationalen Parkett das HACCP-Prinzip vor. Dieses ist die Grundlage für eine saubere und hygienisch einwandfreie Handhabung von Lebensmitteln innerhalb der Lebensmittelbranche. Im Laufe der Jahre kamen diverse weitere Zertifizierungen hinzu. Bekannt dabei ist beispielsweise die ISO 9001. Um nun die Kosten und den zeitlichen Aufwand für die vielen verschiedenen Zertifikate zu reduzieren, wird von großen Firmen im Lebensmittelbereich eine Zertifizierung ISO 22000 gefordert, um überhaupt als möglicher Geschäfts- und Handelspartner infrage zu kommen.

Selbst über die Grenzen Deutschlands hinaus gelten übrigens die gleichen Standards innerhalb dieses Zertifizierungsverfahrens. So weiß ein Betrieb in einem anderen Land ganz genau über die Unternehmensabläufe der jeweils anderen Bescheid, wenn ein Zertifikat ISO 22000 einem Referenzschreiben beigefügt ist. Das führt zu höherer Akzeptanz und mehr Konkurrenzfähigkeit am Markt.

Was kostet eine ISO 22000 Zertifizierung?

Die Kosten für die Zertifizierung variieren. Sie sind abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter und natürlich von der Anzahl der Außenstellen des Unternehmens. Zudem werden die Audits wiederholt, was erneut Kosten verursacht. Nicht übersehen solltest du auch, dass im Rahmen der Audits eventuell Veränderungen und vielleicht sogar Erneuerungen notwendig werden, um das Prüfungsverfahren zu bestehen.

Wenn du dir einen Überblick über entstehende Kosten verschaffen willst, empfiehlt es sich, dir ein unverbindliches Angebot seitens diverser Zertifizierungsunternehmen anzufordern. Nach einem ersten Informationsbesuch kann dir dann eine Kostenübersicht vorgelegt werden. Außerdem werden dir im Verlauf dieses Erstgesprächs bereits die Rahmenbedingungen erörtert, die für eine erfolgreiche ISO 22000 Zertifizierung unerlässlich sein werden. So kannst du dann in Ruhe abwägen, ob diese Unternehmensprüfung für dich rentabel ist.

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Wie läuft eine ISO 22000 Zertifizierung ab?

Nach dem Informationsgespräch wird auf Wunsch ein Termin für ein Voraudit festgelegt. In dieser ersten Begutachtung des Unternehmens wird erst einmal festgestellt, inwieweit ein Unternehmen bereits den Voraussetzungen für die ISO 22000 Zertifizierung entspricht. Im darauffolgenden Gespräch wird dargelegt, was verändert werden muss, um die Standards für die ISO 22000 zu erfüllen. Im Anschluss erhältst du eine ausreichende Zeitspanne, die es dir ermöglicht, die Schwachstellen im Unternehmen zu beseitigen bzw. aufzubereiten.

Im nächsten Termin geht es ums Eingemachte. Denn nun folgt der eigentliche Termin zur Zertifizierung. Die Überprüfung umfasst mehrere Komponenten innerhalb des Unternehmens. Dazu gehört die interaktive Kommunikation. Das bedeutet, dass alle Informationen, die in der Gefahrenanalyse enthalten sind den Behörden, Kunden und Kooperationspartnern zugänglich und bereitgestellt sind. Ebenso relevant ist das betriebseigene Systemmanagement. Während sich die ISO 9001 eher das Qualitätsmanagement beinhaltet, konzentriert sich die ISO 22000 Zertifizierung auf die Lebensmittelsicherheit. Nichtsdestotrotz wird selbstverständlich das im Betrieb vorgehaltene HACCP-Konzept bewertet. Besonders hinsichtlich auf dessen Einhaltung und Nachhaltigkeit wird die Hygiene kritisch untersucht. Erkannte Gefahren müssen bewertet und ausgeschlossen werden. Dabei gilt es die eigenen Probleme zu bewerten und danach mögliche kritische Punkte innerhalb der Lieferkette bis hin zum Verbraucher schriftlich festzuhalten.

Im Prüfpunkt Präventionsprogramme geht es um die Grundvoraussetzung zur Verarbeitung oder gar Herstellung von Lebensmittel. Dabei werden auch bauliche Voraussetzungen der Produktionsstätten geprüft. Nicht zuletzt müssen alle kritischen Punkte und deren Behebung sowie die Prävention akribisch schriftlich festgehalten werden.

Fazit zur ISO 22000 Zertifizierung

Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen und dazu im alltäglichen Wettbewerb bestehen zu können, ist eine ISO 22000 Zertifizierung von Wichtigkeit. Besonders wenn du expandieren möchtest, empfiehlt es sich, das Unternehmen dieser Prüfung unterziehen zu lassen.


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